Einführung oder Vom Tanz der Motive
Triest ist eine Stadt, die ich durch die Kulturzeitschrift DU kennen lernte. Die Nummer der Zeitschrift ist mittlerweile vergriffen. Ich erinnere mich nur noch, dass die Texte über die Stadt „im Grenzgebiet der Kulturen“, wie es der Triestiner Schriftsteller Claudio Magris formulierte, mich sehr neugierig machten.
Vor vier Jahren erst verbrachte ich einige Tage in Triest. Ausgestattet war ich wie immer, wenn ich eine Stadt zum ersten Mal besuche, mit einem Wachstuchheft und einer kleinen Kamera. In diesem Fall hatte ich auch noch eine Ausgabe mit den Gedichten Rilkes dabei. Im Bahnhof von Triest kaufte ich mir zusätzlich einen schmalen kunsthistorischen Reiseführer. –
Mein Aufenthalt wurde zu einem einzigen Spaziergang. Und aus dem Spaziergang wurde ein Gedicht- und Fotoband mit dem Titel: Zingara Triste. Zingara Triste ist ein Kind des Hafens von von Triest.
Auf dem Heck einer kleinen Yacht prangte der Name Zingara – Trieste. Ein Seil verdeckte das „e“ von Trieste und auf meinem Foto war zu meinem grossen Erstaunen Zingara Triste zu lesen. Ein klingender Name. Buchstäblich unwirklich.
Pressestimmen
Zingara Triste
ist genauso wahr
wie traurig
Die Jagd auf Worte
gleicht einer
Hungerattacke
angesichts gemalter Trauben
an denen sich ein Rabe
den Schnabel wetzt